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SPIEL ’21: Tag 2 – Endlich einiges gespielt!

Abgelaufen
am 17.10.
15.10.21
Geschrieben am
Sascha
Geschrieben von
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Nach einem durchaus leckeren Frühstück beim Kamps und amüsanter Unterhaltung (“Ich hätte gerne eine belegtes Käsebrötchen mit Schinken und Käse”) war ich heute bereits 8:45 Uhr im Parkhaus der Messe. Der Einlass gestaltete sich im Vergleich zum Vortag etwas komplizierter. Direkt am Eingang wurde meine Eintrittskarte gescanned, kurz vorm eigentlichen Eingang der Halle 3 wollte der dort platzierte “Wärter” sie unbedingt ein weiteres Mal scannen… um mir dann zu sagen, dass diese ungültig sei, weil sie ja bereits entwertet wurde. Es hat doch einige Minuten gedauert, bis ich ihm klar machen konnte, dass sein Kollege am Eingang eben das getan hat. Auf anderem Weg hätte ich ja auch gar nicht bis zu ihm vordringen können.

Der Tag heute war deutlich spielintensiver als der Donnerstag. Ich war aber auch heute frei von sämtlichen Terminen und somit deutlich flexibler. Beginnen wir also direkt mit den kurzen Berichten dazu, dieses Mal auch mit einigen Fotos (ich habe übrigens auch den Beitrag von gestern um einige Fotos ergänzt):

Die angespielten Titel

  • Settlement: Heute habe ich es geschafft und mir den letzten noch verfügbaren Platz der ersten Erklärrunde sichern können. Hatte das Spiel recht weit oben auf meiner Liste. Und vorab: es ist gut. Nicht überragend. Nichts Weltbewegendes. Aber gut. Und ich hätte es vermutlich gekauft. Jedoch nicht für die geforderten 50 €. Das ist mir am Ende zuviel Geld für zu wenig Spiel. Aber von vorne: in Settlement setzen wir unsere Arbeiter ein, um entweder unsere Stadt auszubauen oder die Landschaft zu erkunden. Jedes der Stadt- als auch Landplättchen kommen mit einem Bonus, den man über eine zusätzliche Reihenwertung auslösen kann. Erkundet man die unbekannten Lande findet man dort weitere Rohstoffe, kann jedoch auch auf Monster treffen. Aber wir sind ja auch nicht nur Entdecker sondern Kämpfer, so dass wir diese mit einer weiteren Aktion bekämpfen können. Allerdings ist dieser Sieg nicht auf Dauer, die Viecher kommen gerne wieder. Zu allem Überflüss geben wir am Ende jeder Runde auch noch alle unsere Basisresourcen ab. Immerhin tauschen wir dafür unser Artefakt aus, dass uns eine Runde lang immer einen speziellen Bonus gibt. Die einzelnen Züge gehen schnell. Kaum hat man seine Aktion durchgeführt ist man auch schon wieder dran. Man findet sich dank guter Ikonografie schnell zurecht, die Regeln sind nicht allzu komplex. Rein optisch überzeugt das Spiel. Schöne Illustrationen, individuell geschnittene Monster aus Holz. Gleiches gilt für die Ressourcen. Ansonsten haben wir hier ein klassisches Worker Placement. Setze Meeple 1 auf Aktion A und führe die durch. Manche Aktionen verlangen mehr als einen der Holzfiguren. Alles stimmig. Aber der Preis. Dieser ist vermutlich aufgrund der sehr kleinen Auflage recht hoch angesetzt. Laut Peer Lagerpusch auf Twitter scheint der Verlag IGAMES aber einen Partner für ein komplett deutsche Lokalisierung zu suchen (wobei das Material hier schon sprachneutral ist), so dass uns das Spiel möglicherweise irgendwann im Retail und sicher auch einige Euro günstiger über den Weg laufen könnte.
  • Mille Fiori: Eigentlich habe ich nicht viel erwartet. Hab mich weder groß vorher über das Spiel informiert, noch sonst was dazu gelesen. Lediglich das Cover hat mich angesprochen. Und nach dem ersten Vorbeischlendern auch die Tischpräsenz. Gegen Mittag konnte ich dann eine Partie wagen. Und ja… ich finde es richtig gut. Thematisch ist das Ganze eher abstrakt. Wir haben auf dem Spielplan verschiedene Gebiete, in die wir unsere halbtransparenten Plastikplättchen legen (und die sehen echt gut aus). Dazu spielen wir in jedem Zug eine Handkarte aus, die uns auf ein Gebiet festlegt, teilweise auch über ein Symbol auf bestimmte Felder. Jedes dieser Gebiete hat andere Wertungsregeln. Manchmal zählt die Aneinanderreihung, in anderen geht es um die gebaute “Form” bzw. die Art und Weise, wie die Plättchen gelegt werden. Neben diesen Sofortwertungen gibt es auch Punkte und Extrazüge, wenn man alle Symbole abgedeckt hat. Man ist immer wieder dran… wirklich warten auf seinen Zug muss man nie. Das Spiel endet, wenn ein Spieler alle seine Plättchen, von denen 27 im Spiel sind, abgelegt hat oder die Gebietskarten leer sind (wobei ich das doch eher für unwahrscheinlich halte, zumindest in einem 3er Spiel). Von den Siegpunkten sollte man sich im Laufe des Spiels nicht täuschen lassen. Es gibt Gebiete, mit denen man schnelle viele Punkte sammelt, andere dagegen bauen den Punkteregen erst langsam auf. Jedenfalls finde ich das Spiel rundum gelungen. Optisch, spielerisch, mechanisch. Leider gab es auch hier keine Möglichkeit mehr auf ein Exemplar vor Ort. Die Nachfrage im Shop von Schmidt Spiele hat ergeben, dass es bereits Donnerstag späten Morgen ausverkauft war. Somit habe ich direkt im Anschluss an die Partie online für unter 30 € bestellt (Messepreis soll wohl sogar 25 € gewesen sein). Mal schauen, wann es bei mir eintrudeln wird.
  • Savannah Park: Bin gerade zufällig am Stand von Deep Print Games vorbeigelaufen und es gab dort einen freien Platz. Savannah Park ist eine Art Lege- und Puzzlespiel im Familienbereich. Vor uns liegt ein Spielplan mit vielen Tierplättchen, teils zusammen mit anderen Arten, teils mit Wasserstellen. In jedem Zug wählt nun ein Spieler eins der Plättchen aus und muss es an einen anderen freien Platz legen und umdrehen. Alle anderen führen die Aktion auf ihrem eigenen Tableau ebenfalls durch. Ziel des Spiels ist es, möglichst große Herden zu bilden. Dabei sollte man auf Wasserstellen achten, ohne die gibt es keine Punkte. Und in der Nähe von brennenden Bäumen bleiben auch nur diejenigen Tiergruppen stehen, deren Zahl nicht der der abgebildeten Bäume entspricht. Das Ganze geht dann reihum, bis alle Plättchen gedreht wurden. Dann kommt die Abrechnung. Schnell, einfache Regeln. Optimal für Wenigspieler oder Familien. Meins ist es nicht… da kommt wenig Spannung auf.
  • Die rote Kathedrale: Vollkommen unscheinbar kommt das Spiel in einer kleinen Verpackung daher. Leider ebenfalls nicht verfügbar, soll aber sehr bald im Handel verfügbar sein. Das Spiel hat es aufgrund der Logistikprobleme durch Corona nicht rechtzeitig nach Essen geschafft. Trotzdem ist es neben Mille Fiori bisher mein Highlight der diesjährigen Messe. Zum Spiel selbst: wir bauen die rote Kathedrale. Die Form der Kathedrale wird je nach Spielerzahl zufällig (nach Kartenvorlagen) zusammengebaut, zumindest das Gerüst. Bauen müssen wir die einzelnen Abschnitte dann doch selbst. Das Ganze passiert über einen echt guten Würfelmechanismus. Auf einem in vier Segmente geteilten Spielplan liegen Würfel auf einem der drei Gebieten in den Segmenten. Diesen zugeordnet sind die Ressourcen des Spiels. Eine Aktion ist nun, den Würfel um die abgebildete Augenzahl im Uhrzeigersinn zu bewegen. Danach erhält man den Rohstoff am Ziel (multipliziert mit der Zahl der dort liegenden Würfel) und wirft diese neu. Mit weiteren Aktionen bewegt man die Rohstoffe auf die Bauplätze (blöderweise maximal 3 auf einmal), die letzte Aktion ermöglicht uns diese Bauplätze vorher zu reservieren. Wie auch die anderen Spiele zuvor geht das alles echt schnell… Ressourcen gesammelt, gewürfelt. Nächster Spieler. Keine Minute, Zug beendet. Spieler drei ist dran. Das Spiel ist vorbei, wenn alle Banner (die als Markierungen gelten) auf Bauabschnitten liegen und deren Bau vollendet wurde. Netter Effekt übrigens bei der Reservierungsaktion: man kann sich zu den Würfeln “Bonusaktionen” einkaufen, die einem immer beim Nutzen eines Würfels weitere Rohstoffe geben. Und oben drein kann man auch noch Verzierungen bauen, die einem Siegpunkte geben. Ebenfalls sehr gut gefällt mir die “doppelte” Punkteleiste. Die Baupunkte ist sehr kleinteilig, man erhält diese durch das Vollenden vom Gebäudeabschnitten. Die Siegpunktleiste überspannt dagegen auch mal mehrere Baupunkte. Somit kommt man durch geschicktes Kombinieren beider recht schnell auf der Leiste voran. Wir haben die Partie nicht zu Ende gespielt, aber sie hat einen doch sehr guten Eindruck geliefert, was in dem Spiel steckt. Auch hier habe ich aufgrund der Nicht-Verfügbarkeit online bestellt. Laut Aussage von KOSMOS soll es ab Ende nächster Woche verfügbar sein.

Zwischen den Partien bin ich wie immer quer durch alle Hallen gerannt und habe heute auch einige Bekannte getroffen. Beenden werde ich den Beitrag daher heute mal mit Grüßen: an Matthias (schon von Anfang an ein sehr treuer Besucher hier im Blog), an Christoph von Better Board Games, an Erik von Heidelbär Games, an den Spieleautor Arve Fühler, der mir dreimal über den Weg gelaufen ist und nach meiner Androhung, dass wir beim vierten Mal einen Schnaps trinken direkt ins Parkhaus “geflüchtet” ist, und an Marco von Hugendubel, der nun vermutlich noch im Zug nach Hause sitzt.

Morgen ist dann mein letzter Tag auf der Messe. Werde vermutlich gegen frühen Abend den Weg nach Hause antreten, da warten ja noch knapp 3 Stunden Autofahrt auf mich. Falls ihr morgen noch (oder den ersten Tag) in Essen seid: sprecht mich an, wenn ihr wollt. Keine Scheu! Ich trage einen roten Kapuzenpulli, das Logo vom Blog ist vorne auf der Brust. Freue mich immer, mal einige von euch persönlich kennenzulernen. Coronakonform gibt es dann entweder die Faust oder den Ellbogen als Begrüßung! ;)

Jetzt ruft erstmal mein Hotelbett!

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  1. Avatar von Freierfieserfriese
    Freierfieserfriese Gast
    15. Oktober 2021 23:12

    Danke für Deinen Messe und Spielebericht.

  2. Avatar von Matze
    Matze
    15. Oktober 2021 23:29

    Danke für die Grüße!
    Wenn wir uns morgen nochmal treffen, dann müssen wir auch irgendwas mit Schnaps machen. Ich halte die Augen offen!

  3. Avatar von Martijn van der Vlag
    Martijn van der Vlag Gast
    16. Oktober 2021 13:05

    Nice to have played Mille Fiori together! We all where suprised by the game while expecting nothing on forehand! Unfortunally it was already sold out!

  4. Avatar von Carsten
    Carsten
    17. Oktober 2021 1:06

    Danke für den Bericht.
    Hoffe noch auf Aussagen zu Messina, Golem, Boonlake und Voidfall. :)