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SPIEL ’21: Tag 3 – Letzter Tag (für mich)

Abgelaufen
am 17.10.
17.10.21
Geschrieben am
Sascha
Geschrieben von
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Und schon ist Samstag. Die beiden Messetag gingen am Ende doch sehr schnell um. Ich bin in den Tag am Wochenende ohne wirklich konkretes Ziel gestartet und habe mich nochmal treiben lassen und mich spontan an einem freien Platz an einem der Tische gesetzt. Das war den Vormittag auch noch einigermaßen einfach, ab Mittag wurden die Hallen dann doch recht voll. Ich hatte auch wenig Lust, mich 15-30 Minuten neben einen bespielten Tisch zu stellen und auf das Ende einer Partie zu warten.

Am Ende sind ein paar Partien rumgekommen:

Die angespielten Titel

  • Terra Futura: Da mein Tag auch Samstag am Stand von Boardgamecircus in Halle 5 gestartet ist, bin ich von dort nur ein paar Reihen weiter und habe mir Terra Futura von Albi erklären lassen. Über Nacht hat der Verlag noch aus dem Lager in Tschechien weitere Exemplare holen lassen, offiziell waren sie Freitag bereits ausverkauft. Das Spiel selbst ist aus der Kategorie Opener oder Absacker. Man spielt ca. 30 Minuten, zu zweit haben wir keine 15 Minuten am Tisch gesessen. Das Spielprinzip ist recht einfach. Wir errichten eine kleine Landschaft, produzieren Rohstoffe und Waren und müssen dabei aber auch auf unsere Öko Bilanz achten. Umweltverschmutzung möchte ja niemand. Gestartet wird einer Startkarte, in jedem Zug greift man sich aus der Auslage eine weitere Karte, die an die bisherigen angelegt werden müssen. Einzige Regel: es muss am Ende ein 3×3 Raster werden. Trotzdem sollte man sich überlegen, an welche Stelle man die neue Landschaft packt. Denn im Anschluss wird die Reihe als auch die Spalte der platzierten Karte aktiviert, man erhält Rohstoffe, tauscht diese gegen Waren – je nach Aktion der Karten. Das Ganze geht wie schon geschrieben sehr flott von der Hand. Siegpunkte gibt es am Ende für alles, was auf unserem Gebiet liegt. Waren, Rohstoffe aber auch Minuspunkte für erzeugte Verschmutzung. Gespielt werden kann der Titel mit bis zu 5 Spielern, aber auch zu zweit war das eine sehr kurzweilige Partie. Kostenpunkt lag bei 35 €. Zugegriffen habe ich am Ende nicht. Jedoch eigentlich nur, weil ich inzwischen sehr stark selektiere. Vielleicht kommt der Titel ja nochmal ins Programm von KOSMOS. Verbindungen zu Albi bestehen ja, Karak wurde ja auch bereits vom deutschen Verlag veröffentlicht.
  • Whirling Witchcraft: Da schlendert man durch die Halle 3 und findet am Stand von AEG einen freien Tisch. Darauf stehen hübsche Kessel aus Pappe und viele kleine Holzklötzchen. Also habe ich mich mal hingesetzt und die Anleitung begonnen zu studieren. Kurz drauf war auch ein Erklärbär von AEG am Start, ebenso drei Franzosen, die die Runde komplettiert haben. Wir sind Hexen und brauen unsere Tränke. Und wir mögen unsere Mitspieler nicht. Daher versuchen wir im Laufe des Spiels deren Lager zum Überlaufen zu bringen. Für jedes Klötzchen, was nicht dort platziert werden kann, erhält man einen Siegpunkt. Ende ist es bereits bei 5. Wie kommen nun die Klötzchen zum Gegner? Fangen wir vorne an. Wir haben ein Set an Handkarten, auf jedem ist ein Rezept für einen Trank abgebildet, der aus einer Kombination aus den 5 Zutaten besteht. Wir spielen verdeckt eine Karte aus, decken sie danach gemeinsam auf, lagern die Zutaten aus unserem eigenen Vorrat auf die Karte. Der daraus entstehende Trank wird mit Zutaten aus dem allgemeinen Vorrat befüllt. Hat dies jeder gemacht werden unsere eigenen Klötzchen in die Mitte verfrachtet, der “neue Trank” kommt in den Kessel und wird gegen den Uhrzeigersinn an den nächsten Spieler weitergegeben. Dieser muss sie nun in seinem Lager ablegen. Die verbleibendenden Handkarten dagegen wandern im Uhrzeigersinn weiter. Das Ganze wird nun so oft wiederholt, bis eine/r die Zielsiegpunkte erreicht hat. Varianz kommt durch verschiedenen Starthexen mit ins Spiel, die unterschiedliche Startressourcen und Fähigkeiten haben. Das Ganze hat echt Spaß gemacht, so ein klassisches Ärgerspiel. Meine Partie war etwas einseitig, da mein linker Nachbar mir ab der dritten Runde so viele weiße Klötzchen rüber geschoeben hat, die ich gar nicht platzieren konnte. Am Ende war es aber ein knappes Rennen (wenn man mich mal ausnimmt) zwischen den drei anderen und wurde erst über den Tiebreaker entschieden. Eignet sich gut als Familienspiel. Trotzdem darf man das nicht unterschätzen, da schon ein bisschen Planung angesagt ist: welche Karte nehme ich? Was hab ich an Zutaten? Was braue ich, um möglichst viele Klötzchen an meinen Nachbarn zu schieben?
  • Almadi: Puuh… was schreibe ich? Die Optik hat mich angesprochen, das Orient-Thema sah gut aus. Das Spiel selbst… naja. Wir legen Plättchen mit verschiedenen Orten (Oasen, Märkte, Paläste, …) in unsere eigene Auslage. Wählen können wir immer aus zweien (pro Reihe, von denen es 4 gibt). Jeder der Teile ist an den Seiten bespickt mit Symbolen und Pfeilen. Legt man dieses Teil nun in die Reihe werden, wenn sich ein Pfeil und ein Symbol berühren, die zugehörige Aktion ausgelöst. Klingt erstmal nicht falsch. Aber, und das ist aus meiner Sicht (und die meines englischen Mitspielers) ein verdammt großes Aber: das Teil darf nicht gedreht werden. Wir wählen also eines von zwei Teilen aus einer Reihe X, die dann in Reihe X eingebaut werden muss. Zusätzlich kommt dann ein riesige Liste an Wertungen. Oasen liegen gerne bei anderen Oasen, Paläste mögen Oasen und Märkte in der Nachbarschaft. Märkte wiederum mögen Karawanen, um die darauf abgebildeten Waren zu transportieren. Die Karawanen möchten aber auch in Gruppen liegen. Dann gibt es noch Amphoren, es gibt Mosaike, die man sammelt und später auf Paläste legt, um deren Siegpunkte zu verdoppeln. Es gibt weitere Siegpunkt-Karten, es gibt Diamanten für Mehrheiten. Und es gibt Charaktere mit zusätzlichen Fähigkeiten, die in dieser Partie gar nicht mit dabei waren. Wir haben hier ein Puzzle im Puzzle im Puzzle. Und sorry, das macht mir so gar keinen Spaß. Man könnte einige der Lege-Regeln entsorgen und das Spiel würde eine spielbare Form bekommen. Abgebrochen haben wir die Partie bereits nach dem Legen von nur wenigen Plättchen.
  • Lisbon Tram 28: Das Spiel hatte ich auf meiner Liste, an meinem letzten Tag hab ich nochmal die Chance bekommen, es zu spielen. Sogar komplett, die Spieldauer lag bei etwa 45 Minuten. Miterleben durfte ich dabei auch den Verkauf des letzten Exemplars. Aber zum Spiel: wir sind in Lissabon und bewegen dort unsere Straßenbahn der bekannten Linie 28 durch die Stadt. Dabei sammeln wir Passagiere ein und werfen sie an (wechselnden) Sehenswürdigkeiten wieder raus. Gespielt wird das Ganze über farbige Karten. In jedem Zug hat man zum Start zwei Aktionen. Eine Bewegung kostet eine beliebige Karte, die gefahrene Strecke kann man durch weitere Karten der gleichen Farbe verlängern. Eingesammelt der immer drei wartenden Passagiere passiert ebenfalls über farblich passende Karten. Es liegen immer vier Karten mit Sehenswürdigkeiten aus, die eine bestimmte Kombination an Touristen erwartet. Wurden diese erfüllt, gibt es ein neues Ziel irgendwo in der Stadt. Außerdem erscheinen an einer leeren Station neue Touristen. Im Laufe des Spiels kann man noch seine eigene Bahn aufwerten, um mehr Passagiere transportieren zu können, Extra Züge zu erhalten, … Optisch sieht das Ganze echt hübsch aus. Die Regeln sind klar und gradlinig. Zielgruppe dürft klar die Familie sein, wobei auch ich als eher Vielspieler durchaus meinen Spaß hat. Ein klassisches Collect-and-Delivery. Die farbigen Karten erinnern mich etwas an Zug um Zug. Nettes Gimmick: die Klingel! Immer wenn man eine andere Bahn anschiebt, “bimmelt” man. Genauso kann man damit zusätzliche Passagiere an den Stationen anfordern. Alles in Allem hat das Spiel einen sehr guten Eindruck gemacht, hab da eigentlich keine Kritikpunkte. Das Material selbst ist komplett sprachneutral, eine deutsche Anleitung liegt bei. Es wird demnächst auch im Retail verfügbar sein.

Ende der Partie war so gegen 14 Uhr. Danach war bei mir irgendwie die Luft raus. Ich habe hier und dort mal zugehört, der einen oder anderen Partie beigewohnt. Außerdem ein paar nette Gespräche mit einigen Leuten auf der Messe geführt, auch wieder mit einigen Lesern vom Blog. Danke für die netten Unterhaltungen.

Euch fehlen Titel? Ja, mir auch. Aber einige Spiele habe ich bewusst nicht angespielt, obwohl sie auf meiner Liste stand, weil Dirk, guter Freund und regelmäßiger Spielekumpan, bereits einige davon gekauft hat und ich somit definitiv die Möglichkeit habe, sie auch die nächsten Monate spielen zu können. Dazu zählen u.a. Messina 1347, Bitoku, Gutenberg und Golem.

Abschließend noch der wohl kleinste “Loot” ever von einer Messe:

  • Luna Capital
  • Mindbug
  • Speedy Roll

Direkt online bestellt habe ich nach meiner Partie aufgrund von Nicht-Verfügbarkeit:

  • Mille Fiori
  • Die rote Kathedrale

Noch offen lasse ich mir die Bestellung zu:

  • Corrosion (hier habe ich nur knapp ne halbe Stunde gespielt, aber ich weiß noch nicht, ob das für einen Kauf reicht)

Ein allgemeines Fazit zur Messe werde ich die Tage schreiben… weiß noch nicht genau, wann ich dazu komme. Jetzt heißt es erstmal Koffer auspacken und heute Mittag mit Tochter und Patenkind Kürbis schnitzen!

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