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Schäppchen auf der SPIEL’ 19 in Essen – gibt es die noch?

22.09.19
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Sascha
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In etwas mehr als einem Monat öffnen wieder die Tore der SPIEL ’19 in Essen. Mit vermutlich nochmals mehr Besuchern als im Vorjahr, über 1.200 Ausstellern und mehr als 1.600 Neuheiten. Mal schauen, ob das geänderte Einlasskonzept dieses Jahr etwas Entspannung im Eingangsbereich bringt. Allgemeine Informationen zur Messe, den Tickets, dem eben angesprochenen neuen Einlasskonzept, den Parkmöglichkeiten sowie den geplanten Veranstaltungen habe ich euch wieder auf einigen Übersichtsseiten zusammengestellt und die Daten aus dem Vorjahr auf einen aktuellen Stand gebracht.

Kommen wir zu Eingangsfrage: Schnäppchen auf der Messe? Schwierige Frage. Hätte ich diese vor einigen Jahren noch mit einem klaren Ja beantwortet muss man da inzwischen etwas mehr differenzieren. Da gibt es kein klares Ja, aber auch kein klares Nein. Es kommt immer ein bisschen auf die eigenen Vorlieben und Wünsche an. Daher versuche ich das Ganze mal etwas zu kategorisieren.

Brettspiele sind in den letzten Jahren teurer geworden, wie halt so vieles. Das sind zum einen die gestiegen Rohstoff-Kosten als auch die deutlich opulentere Ausstattung, die es inzwischen bei den meisten Spielen gibt (im Vergleich zu den Titeln vor einigen Jahren). Hat man vor 3-4 Jahren aktuelle Neuheiten noch für rund 40 € erhalten wird man in diesem Jahr selten unter 50 € ausgeben. Viele der “größeren” Titel liegen auf diesem Preisniveau.

Was ich in die Überlegungen hier mal nicht einfließen lasse sind die Anfahrts-, Eintritts- und möglichen Übernachtungskosten zur SPIEL. Wer dort hinfährt, wird dies nicht hauptsächlich aus dem Grund tun, viele günstige Titel zu erstehen, sondern weil er die Atmosphäre (er)leben möchte, durch die Hallen schlendern, Neues entdecken will, …

Kommen wir also zur ersten Kategorie: den (deutschsprachigen) Neuheiten der SPIEL ’19. Bereits seit einigen Wochen könnt ihr entweder über die Verlagsseiten oder über die Boardgamegeek-Liste zur SPIEL ’19 diverse Spiele vorbestellen, um sie dann vor Ort in Essen abzuholen. Ihr könnt euch sicher sein: die dort abgerufenen Preise liegen definitiv über denen, die der (Online-)Handel nach Auslieferung in den nächsten Monaten abrufen wird. Aktuell ein sehr gutes Beispiel: Cooper Island. Vorbestellbar für 50 € zur Abholung im Oktober vor Ort, über eine Rabatt-Aktion der Spiele-Offensive derzeit für knapp 38 € zu haben. Allerdings mit einem großen ABER: Das Spiel wird, wenn ihr es bei der Offensive bestellt, nicht vor Januar 2020 in eurem Briefkasten landen. Es gibt hier sicher einige Ausnahmen, aber grundsätzlich kann man sagen: wer direkt an der Messe aktuelle Neuheiten mit nach Hause nehmen möchte muss tiefer in die Tasche greifen. Man muss hier jedoch sehr genau hinschauen, was man erhält. Oft legen die Verlage noch kleinere Promos dazu, die später für einige Euro extra verkauft werden und der Händler-Version dementsprechend NICHT beiliegen. Trotzdem stehe auch ich immer davor und frage mich: nehme ich das jetzt sofort mit? Warte ich lieber einige Monate? Es wird sowieso schwierig, alle neu erworbenen Neuheiten zeitnah zu Spielen, also sollte man für sich selbst entscheiden: brauche ich das jetzt sofort? Diese Frage stelle ich mir gerade bei Cooper Island. Für mich eigentlich ein klarer Kauf. Nur: gebe ich die 50 € aus? Dafür spricht: ich unterstütze den Verlag direkt, die 50 € gehen (natürlich abzüglich der Produktionskosten, etc.) direkt an ihn. Da kassiert nicht noch eine weitere Instanz mit. Dafür erhalte ich das Spiel und aktuell eine Solo-Kampagne, die es wohl später für 8-10 € extra geben wird. Jedoch… brauche ich die? Ich bin kein Solo-Spieler. Andererseits würde ich das Spiel gerne zeitnah spielen, auch nach der Messe. Und als Titel der Fachhandelsaktion muss ich entweder mir einen Pegasus Store in der Nähe suchen, wo ich preislich vermutlich auf einem ähnlichen Niveau liegen werde, oder ich warte bis zur Verfügbarkeit im Handel. Dort wird der Preis in Kombination mit Rabatten definitiv fallen. Tja… schwierig.

Sparpotential: Mal so, mal so. Nüchtern betracht eigentlich NEIN.

Kommen wir zur zweiten Kategorie: Neuheiten (und ältere Titel) von ausländischen Verlagen. Aus über 50 Ländern finden Verlage in diesem Jahr den Weg nach Essen. Das bedeutet natürlich eine unglaubliche Vielfalt an fremdsprachigen Titeln. Und die bringen nicht nur Spiele zum Probieren mit, sie verkaufen sie natürlich auch. Und das ist in der Form natürlich unglaublich attraktiv, da ihr euch die (teils horrenden) Versandkosten sparen könnt. Ich bin kein Spezialist für solche Titel, aber den Spielen, die unter diese Kategorie fallen, habe ich nach meiner Beobachtung in den letzten Jahren keinen einzigen gefunden, den ich (selbst jetzt) günstiger im Online-Handel bestellen kann. Einzige Ausnahme eventuell: die Spiele großer ausländischen Verlage, die auch hier in diversen Online-Stores verfügbar sind. Recht gut bestückt ist hier unter anderem FantasyWelt. Zurück zu den Spielen: Schaut durch eure Listen. Was davon ist aus Japan? Aus den Staaten? Aus China? Besucht die Stände, testet die Spiele und nehmt sie, wenn sie euch gefallen auf jeden Fall mit. Sollten keine deutsche Lokalisierungen folgen werdet ihr nur schwer wieder an sie ran kommen. Und: ihr unterstützt diese Verlage, die einerseits lange (und kostspielige) Anfahrtswege auf sich genommen haben,  zum anderen auch die ganze Logistik gemeistert haben, ihre eigenen Spiele per Container einzufliegen (oder -schiffen) und euch zur Verfügung zu stellen. Es ist eben ein Unterschied, ob ich aus Hamburg nach Essen fahre oder aus Tokio fliege.

Interessant sind hier vor allen Dingen auch Titel aus den Jahren zuvor. Die gibt es auch mal rund 10-15 € günstiger, teils sogar aus Vorbesteller-Aktionen. Ich habe mir 2018 auf diesem Weg ein Exemplar von Whistle Stop gesichert, für knapp 40 € (derzeitiger Preis online immer noch knapp 50 €). Dabei ist das Spiel jetzt fast 2 Jahre alt.

Sparpotential: Definitiv. Und wichtig. Denn nur so kommen die Verlage wieder. 

Kategorie Nummer 3 sind für mich die zahlreichen, über alle Hallen verteilten Verkaufsstände. Damit meine ich nicht die verlagseigenen Stände, sondern eben all diejenigen, die mit ihrem eigenen Laden eine Vielzahl an Titeln zur Auswahl haben. Dort findet ihr natürlich auch die aktuellen Neuheiten, aber auch Titel aus den Vorjahren sowie Dauerbrenner (dazu zählt wohl immer noch “Die Siedler von Catan”). Einige davon verkaufen auch gebrauchte Spiele, jedoch möchte ich mich hier wirklich auf Spiele in OVP konzentrieren. Die Preisgestaltung als auch die Verfügbarkeit sind bunt gemischt. Da gibt es Spiele, die am Eingang zu Halle 3 für 40 € zu bekommen sind, am Ende von Halle 3 dann für 36 €. Händler A hat dafür eben die Pegasus-Neuheit, Händler B wiederum nicht. Hier muss man etwas schauen. Einige werden jetzt sagen: was sind denn 2 € Unterschied? Gebe ich euch prinzipiell recht. Aber kaufe ich 10 Spiele, sind das schon 20 €. Und das wiederum ist ein ordentliches Essen inkl. Getränke am Abend. Das muss man alles immer etwas im großen Zusammenhang sehen. Ich bin niemand, der mit 20 Spielen nach Hause kommt. Daher schaue ich da nicht auf jeden noch so kleinen Euro und laufe deswegen jetzt nicht 2 km durch alle Hallen, weil am Stand XY am anderen Ende das Spiel 1 € günstiger war. Aber es gibt auch – vor allen Dingen bei Titeln aus den Vorjahren – preisliche Unterschiede im zweistelligen Bereich.

Und… auch hier kann es teils eklatante Unterschiede zwischen den Verlagspreisen und den Preisen der Händler geben. Mein Exemplar von Lift Off habe ich bei einem der erwähnten Händler gekauft, weil es bei Hans im Glück selbst 10 € (!) teurer war.

Sparpotential: Bei Neuheiten teilweise, bei älteren Titeln ja. Aber man muss die Augen offen halten.

Nummer 4 und die hier letzte angeführte Kategorie sind eigentlich nur längerfristig geplante Käufe. Damit spiele ich auf Pickups in Essen an. Das bieten viele Verlage an, die ihre Spiele über Kickstarter finanziert haben und das angepeilte Produktionsdatum Anfang des Q4 liegt. Damit kann man teils ordentlich sparen, da die Versandkosten bei vielen Projekten gerne mal im mittleren zweistelligen Bereich liegen. Und wenn ich sowieso vor Ort bin? Ist natürlich für neue Projekte zu kurzfristig, aber schaut in Zukunft mal etwas genauer hin, wenn ihr etwas unterstützt, ob es diese Möglichkeit gibt (Gesetzt den Fall, dass ihr jetzt schon sicher seid, dass ihr im darauffolgenden Jahr zur SPIEL fahren werdet). Ich selbst sammle dieses Jahr Project L und die Collector’s Edition von Suburbia ein. Hier bin ich allerdings froh, dass ich Gott sei Dank einen Parkplatz in der Nähe habe, weil ich dieses Schwergewicht nicht den ganzen Tag über die Messe schleppen möchte.

Sparpotential: Ganz klares Ja.

Soweit zu den (möglichen) Schnäppchen. Es ist immer schwierig, hier eine treffende Aussage für jeden zu treffen. Der eine mag es so, der andere so. Viele spielen ihre Neuheiten noch am selben Abend in ihrer Ferienwohnung, andere holen sich nur Inspiration und bestellen dann Wochen später online. Hat alles seine Berechtigung. Im Großen und Ganzen sollten die oben angeführten Kategorien aber wiedergeben, was euch erwartet.

Ich selbst werde auch sicher mit ein oder zwei Neuheiten unter dem Arm aus den Hallen marschieren, ganz sicher mit dem Gedanken, dass ich sie einige Monate später für deutlich weniger Geld bekommen würde. Und vielleicht habe ich sie bis zu dem Zeitpunkt gar nicht mal gespielt… aber ich fahre ja auf die Messe. Und da will ich einfach den einen oder anderen Titel auch einpacken. Sei es nur, um vielleicht einen kleinen Verlag mit ein paar Euro mehr Gewinn zu versorgen.

Abschließend kann man noch sagen: wenn ihr Sonntag noch vor Ort seid, könnt ihr sparen. Viele, gerade die weit angereisten Verlage, wollen ihre Spiele nicht wieder mit nach Hause nehmen, gleiches gilt auch für die Händler vor Ort. Meist ist es daher lukrativer, die Spiele mit einem Rabatt zu verkaufen. Darauf kann man spekulieren, läuft allerdings natürlich aber in die Gefahr, dass es die gewünschten Spiele nicht mehr gibt. Neuheiten können schnell ausverkauft sein, weil die Nachfrage doch deutlich größer als die Prognose und die bereit gestellte Auflage des Verlags war…

Unabhängig davon empfehle ich euch: setzt euch ein Budget. Für den einen liegt das bei 50 €, andere geben 300 € aus aber auch 1.000 € sind keine Seltenheit. Trotzdem hilft es. Bei der Vielzahl an Neuheiten muss man einfach selektieren. Und wenn das Geld im Beutel zu Neige geht merkt man: oh, ich glaube, ich habe genug. Ihr werdet es sowieso leicht überreizen :)

Wie macht ihr das? Was kauft ihr? Worauf wartet ihr lieber?
Habt ihr ein festes Budget? Oder kauft ihr “frei Schnauze”?

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  1. Avatar von Nivea
    Nivea Gast
    22. September 2019 15:03

    Toller Beitrag, wahre Worte. Das mit den Promos vergesse ich häufig bei meinen Überlegungen, aber ich persönlich kaufe seit 2016 so gut wie keine Neuheiten mehr. Ich warte auch gerne mal Monate oder gar ein Jahr. Zu viele Hypes um Spiele die langfristig nicht gut sind.
    Ausnahmen sehe ich ganz klar bei Spielen von Verlagen wie Feuerland und dem Schwerkraft Verlag, die es nicht zu den großen Händlern und Verkaufsplattformen schaffen. Bei diesen Titeln tut sich am Preis nämlich so gut wie nichts, auch nicht wenn mehrere Jahre verstrichen sind. Für solche Spiele gibt es vorort auf der SPIEL gegenüber dem Preis auf der Verlagsseite gerne mal 1-2€ Rabatt und man erspart sich die Versandkosten und unterstützt den Verlag direkt.

    • Avatar von Elch R
      Elch R
      22. September 2019 17:58

      Kann ich so nicht nachvollziehen. Beispielsweise Räuber der Nordee von Schwerkraft wurde damals glaube ich für 50 Euro auf der Messe angeboten. Zur Zeit ist es für 37 Euro zubekommen und der Bestpreis war im März 30 Euro.

      • Avatar von Nivea
        Nivea Gast
        22. September 2019 18:25

        Räuber der Nordsee hat es aber auch in die kommerziellen Läden geschafft. Der Bestpreis kommt dadurch zustande, dass es u.a. bei bol oder Thalia verkauft wird. Ich Rede von Spielen die es eben nicht dahin schaffen. Der Preis von Terraforming Mars hält sich beispielsweise eisern bei rund 60€, auf Messen ist es für 55€ erhältlich und nur durch einen kurzzeitigen Vertrieb bei Thalia kam ein bestpreis von 48€ zustande.

      • Avatar von Sascha
        Sascha
        22. September 2019 18:33

        Räuber der Nordsee hat aber auch den Preis “Kennerspiel des Jahres” abgestaubt. Dadurch war der Schwerkraft Verlag mehr oder weniger gezwungen, den Direktvertrieb zu öffnen und es auch im regulären Handel anzubieten.

  2. Avatar von Carsten K
    Carsten K Gast
    22. September 2019 15:42

    Ob es die Promo für Cooper Island in Essen gibt, wird gerade bei BGG diskutiert.
    Ich studiere noch die Regeln und schaue dann, ob es sich lohnt.

    • Avatar von Christian W
      Christian W
      23. September 2019 15:22

      Laut der Webseite von Frosted Games bekommt man als Vorbesteller die Mini Erweiterung Neue Boote und das Kartendeck Solo gegen Cooper dazu.
      https://frostedgames.de/shop/cooperisland/

  3. Avatar von Dom
    Dom Gast
    22. September 2019 17:08

    Es gibt so bestimmte Verlage, die sind heiße Kandidaten für “nach Essen ewig nicht verfügbar”. Schwerkraft zB. Wenn ich von denen ein Spiel will, kauf ich es immer dort. Außerdem sind die eh recht Preisstabil. Ich kaufe zudem fast nur englische Versionen, und die sind oft in Essen verhältnismäßig günstig.
    Ansonsten seh ich so ziemlich jeden Punkt wie in deinem Artikel beschrieben. Ich kauf meine Must Haves gleich am Anfang, kämpf mich FrSsa besonders durch die kleinen und asiatischen Verlage und guck Sonntag zum Sale.

    • Avatar von Carsten
      Carsten
      22. September 2019 18:38

      Ja, must haves hole ich direkt am Do in der ersten Welle, dann zum Auto und danach entspannt treiben lassen… :)

    • Avatar von Chris
      Chris Gast
      23. September 2019 15:02

      Ist das nicht ein Widerspruch in sich? Englisch und Schwerkraft, das beißt sich doch irgendwie.

      Ich kaufe seit mehreren Jahren auch fast ausschließlich nur noch englische Spiele, das liegt u.a. daran, dass ich häufig für längere Zeit im Ausland bin. Deutsche Spiele nur, wenn sie sprachneutral sind. Des wegen bin ich eigentlich froh, dass ich jedes Jahr auf der SPIEL eben nicht zum Schwerkraft oder Feuerland Stand rennen muss, wie es Hunderte andere Leute machen und evtl. mit leeren Händen da stehe. Da beide fast ausschließlich lizenzieren (Feuerland hat auch ein paar eigene Titel), genauso wie Corax Games, lassen die mich komplett kalt. Mein Geld geht direkt an Portal Games, Stonemaier Games, Garphill Games & Co.

      • Avatar von Rüdiger
        Rüdiger Gast
        23. September 2019 17:28

        Hallo Chris, dass du als jemand der vermutlich deutsch als Muttersprache hat die Spiele fast nur noch auf englisch kaufst verstehe ich nicht so richtig. Ich zumindest will ja auch die deutschen Verlage unterstützen. Und viele Übersetzungen sind ja sehr gut. Und wenn die deutsche Anleitung schlecht ist, dann ist es die englische oft auch :D

      • Avatar von Chris
        Chris Gast
        23. September 2019 17:56

        @Rüdiger
        Ich hab die letzten 5 Jahre im Ausland gelebt und die nächste Station wird vermutlich auch wieder im Ausland sein. Da komme ich mit deutschen Spielen nicht weit.

        Und generell möchte ich den Publisher unterstützen, der das Spiel überhaupt möglich gemacht hat und nicht den, der es evtl. “noch größer” oder in einem bestimmten Land erfolgreich gemacht hat. Das kommt mir bei Auszeichnungen, sei es Spiel des Jahres, DSP oder sonst was auch immer zu kurz. Ich hab auch einfach die Erfahrung bei lizenzierten Titeln gemacht, dass es ewig dauert bis dann Erweiterungen auf Deutsch erscheinen, manchmal kommen sie erst gar nicht. Wie gesagt, wenn es sich um eine deutsche Produktion handelt und das Spiel sprachneutral ist, unterstütze ich das gerne. Aber wenn ich sämtliches Spielmaterial überkleben muss, damit ich es überhaupt mit einer internationalen Gruppe spielen kann, dann zahle ich lieber im Vorfeld die 10 € mehr und erspar mir die Friemelarbeit.

      • Avatar von Rüdiger
        Rüdiger Gast
        24. September 2019 14:33

        Hallo Chris,
        Ich war etwas irritiert darüber, dass du zwar die englischen Originalverlage unterstützt aber bei den deutschen auch gerne englisch hast. Aber wenn du es mit einer internationalen Gruppe spielst dann ist das natürlich ein sehr gutes Argument und völlig nachvollziehbar. Und dass du dann trotz internationaler Gruppe die deutschen Verlage unterstützt, wenn das Material sprachneutral ist, dann ist das sehr löblich. Als Spielegruppe in der nicht alle das Beste englisch haben ist es für mich wichtig ein Spiel auf deutsch zu haben, auch in dem Wissen, dass die Originalverlage durch die deutschen Lizenzierungen finanziell auch noch was davon haben.
        An deiner Stelle würde ich es bestimmt wie du machen. Danke für die Aufklärung!

      • Avatar von Dom
        Dom Gast
        25. September 2019 23:02

        Puh.. Schwerkraft ist ein Verlag, den ich mal als Beispiel genannt hab für “danach gerne länger ausverkauft.” Da muss man jetzt nicht gleich wieder irgendwelche Widersprüche vermuten. Sprachneutrale Spiele kauf ich bei deutschen Verlagen, sobald Texte dabei sind ist englisch ein Muss weil in meinem Spielerkreis viele schlecht oder gar kein deutsch können.

  4. Avatar von Calypso
    Calypso
    22. September 2019 17:58

    naja, Schwerkraft Spiele kann man schon preiswerter bekommen, aber hauptsächlich gebraucht (sry, aber nicht jedes seiner Spiele sind 60 Euro wert) – und sorry, aber es gibt Verlage, bei denen sich eine direkte Unterstützung nicht lohnt – und da sag ich bei Schwerkraft nur, “wie man in den Wald hinein ruft…”

    • Avatar von Uwe
      Uwe
      22. September 2019 21:56

      SCHWERKRAFT kauft man am besten im englischen Original.
      Kostet nur einen Bruchteil und ist nicht von SK😆.
      Räuber der Nordsee kostet im Original 23€, das ist okay.

      • Avatar von Chris
        Chris Gast
        23. September 2019 15:18

        True Words.
        Aber die Zeiten sind auch mehr oder weniger vorbei. Seitdem Renegade Games teilweise den englischen Vertrieb übernommen hat, sind Titel von Garphil Games auch deutlich teurer geworden. Davor waren sie wirklich günstig. Ärger mich noch bis heute das ich damals nicht das Komplettpaket von Raiders of the North Sea genommen habe.

  5. Avatar von Rüdiger
    Rüdiger Gast
    22. September 2019 20:33

    Hallo! Sehr guter Artikel, der in vielen Punkten meine Meinung widerspiegelt. Die Verlage (Pegasus gibt übrigens bei mehreren Käufen gute Rabatte) vor Ort auch zu unterstützen finde ich ebenso wichtig und manches tolle Spiel von einem kleinen Verlag findet man nur auf der Messe wieder. Ab und zu gibt es mit ein wenig Glück sogar eine deutsche Anleitung :-). Ich klappere auch gern die Händler ab. Bei Pandemic Legacy 2 gab es da letztes Jahr zB auch große Preisunterschiede. Zwischen 55 und 70 Euro glaube ich. Und wie du sagst gibt es sonntags teilweise tolle Rabatte. Da darf man halt wirklich nicht unbedingt auf sein Wunschspiel warten, sondern schaut einfach mal, was es noch Schönes gibt. Was die Messe einfach auch besonders macht ist die Möglichkeit so viele Spiele zu testen und zu sehen. Ich selbst lege für mich fest, wie viele Spiele ich kaufe. Da ist mir bei 4 Spielen dann der Preis nicht so wichtig. Und da will ich auch bei Schnäppchen einigermaßen eisern bleiben. Sonst wird der “pile of shame” zu groß.

    • Avatar von VollDerHammer
      VollDerHammer
      23. September 2019 22:37

      Tatsächlich gab es Pandemic Legacy Season 2 letztes Jahr sogar für 40€. :-) Hab kurz überlegt, ob ich 10 davon kaufe und am nachbarstand für 45 wieder verkaufe… :-D

      • Avatar von Rüdiger
        Rüdiger Gast
        24. September 2019 15:04

        ah ok! Wusste nur, dass die Spanne sehr groß war und es teilweise tolle Angebote waren. Hatte es dann nicht mehr richtig im Kopf. Danke für die Korrektur

  6. Avatar von Timo Hentschel
    Timo Hentschel Gast
    23. September 2019 9:30

    Vielen Dank für den interessanten und ausführlichen Artikel!
    Ist der Stand 1B 103 von Asmodee/FFG wieder aufgeteilt in Schnäppchenmarkt und Spielzone?
    Zwar waren die damaligen Heidelberger Angebote (nach meinem Empfinden) besser und umfangreicher, aber trotzdem waren auch im letzten Jahr dort günstige Preis für gute Spiele zu finden. Jedes Jahr werden dort natürlich auch absolute Ladenhüter angeboten…
    Die Spieleburg aus Göttingen, die in mehreren Hallen vertreten ist, verkauft häufig auch ein paar ältere Spiele zu günstigen Preisen.

    • Avatar von Sascha
      Sascha
      23. September 2019 15:39

      Die Hallenpläne wird es etwa 2 Wochen vorher geben. Dann werden wir es wissen. Aber ich vermute mal ja. Auch wenn ich die Position immer noch absolut dämlich finde, da sich die Warteschlange meist bis zum Eingang zurückstaut und diesen zusätzlich blockiert.

    • Avatar von Nivea
      Nivea Gast
      2. Oktober 2019 23:09

      Es wird wieder einen Sale Shop geben ;) ob er an der selben Stelle sein wird, weiß ich leider nicht.
      Am Samstag gab es lustige Umleitungen für die Schlange. An dem Tag war es glaube ich am schlimmsten.
      Ich bin auch gespannt, was sie dieses Jahr so anbieten.

  7. Avatar von Chris
    Chris Gast
    23. September 2019 15:15

    Ein Trend der mir in den letzten Jahren vermehrt aufgefallen ist und ich persönlich nicht gut heißen kann, ist dass vermehrt Einzelhändler wie An- und Verkaufhändler auftreten. Ein Spiel wird eingestellt oder wurde eingestellt und der Einzelhändler hatte noch Restposten. Normalerweise ist da dann die Divise Verlustminimierung und der Händler versucht seine Reste so schnell wie möglich abzustoßen (wie zuletzt beim deutschen Imperial Assault). Mittlerweile gibt es aber Spezis die Titel bewusst zurückhalten und dann eine Gewinnmaximierung erreichen wollen, sprich über ihrem EK und auch weit über der UVP. Natürlich wünscht man keinem Händler, dass er auf seiner Ware sitzen bleibt bzw. Verluste einfährt, aber sich auf Kosten der Kunden zu bereichern ist dennoch fragwürdig.

    • Avatar von Sascha
      Sascha
      23. September 2019 15:37

      Gibt es leider überall. Auch beliebt bei LEGO. Und gefühlt bei 50% aller günstigen Deals bei MyDealz wird einfach gekauft, um es letztendlich wieder für mehr Geld an den Mann zu bringen. Will nicht wissen, wie viele Leute davon ihren Lebensunterhalt bestreiten.

      • Avatar von Chris
        Chris Gast
        23. September 2019 17:15

        Naja das sind ja i.d.R. Privatpersonen, die aber auch mal eine böse Überraschung erleben können, wenn das Finanzamt das mitkriegt.

        Mir geht es wirklich um Flagstores bzw. Online-Shops (auch auf der SPIEL vertreten) die daraus Profit schlagen wollen.

      • Avatar von Dom
        Dom Gast
        25. September 2019 23:19

        Aber sorry, darf ich mal fragen was ein Kommerzielles Unternehmen denn sonst für einen Auftrag hat außer Profit? Das ist mir ein bissl zu naiv. So funktioniert doch unsere Wirtschaft nicht. Das sind Händler und keine sozialen Dienstleister. Auf der einen Seite immer den billigsten Deal wollen und dann wenn die Händler mal die Chance sehen ein paar Euro zu machen um ihren Laden in diesem harten Wettbewerb am Leben zu halten sich darüber aufregen man würde den Verbraucher ausnutzen. Außerdem bleibt für diejenigen ein Restrisiko, nicht alles out of print wird teurer dazu sind alle Lagerbestände erstmal totes Kapital, was da so rumliegt. Ich hab auch noch keinen Brettspieleladenbesitzer im Porsche vorfahren sehen. Es steht ja auch jedem frei das Zeug vorher zu kaufen, wenn es im Sale ist. Ich hab auch schon viele Spiele mit Gewinn verkauft aber damals als ich sie gekauft hab hatte ich sicher nicht die Intention. Damit sich der Aufwand lohnt, muss du ja riesige Mengen haben, da verdiene ich in meinem Job mehr die Stunde. Du musst allerdings dann auch die Marktpreise verlangen sonst kommt irgendein Honk, kauft es billig von dir und verkauft es dann selbst teuer weiter.

    • Avatar von Timo
      Timo Gast
      27. September 2019 16:02

      Wo genau ist das Problem, wenn man etwas weit über dem UVP verkauft?

      • Avatar von Carsten
        Carsten
        27. September 2019 16:44

        Der Markt macht den Preis.
        Am Ende entscheidet jeder selbst, was er bereit ist zu zahlen.
        Ich persönlich bin halt nicht bereit und hoffe, dass ein gewerblicher Laden, der seine Lagerware zurück hält, um sie später weit über UVP zu verkaufen, mit dieser Praxis keinen Erfolg hat.

  8. Avatar von Chris
    Chris Gast
    23. September 2019 15:18

    P.S.: Das Logo ist von der SPIEL’ 18 ;)

    • Avatar von Sascha
      Sascha
      23. September 2019 15:36

      Oops. Kommt davon, wenn man schnell zwischen dem Kaffee und dem Weg zum Spielplatz mit dem Kind einen Beitrag vorbereitet. Ist angepasst, kann aber aufgund des Cachings noch einen Moment dauern.

  9. Avatar von Morr
    Morr Gast
    1. Oktober 2019 17:20

    Hmmm… kurz klugschei**en: 40€ – 36€ sind nicht 2€ sondern 4€ und für nen´ Dönerpreis lauf ich auch gern mal quer durch ne Halle. Verbraucht zudem Kalorien… :-)