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Mein Bericht vom Messe-Samstag der Spiel ’15

11.10.15
Geschrieben am
Sascha
Geschrieben von
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Jetzt ist die Messe auch schon wieder vorbei – zumindest für mich. Heute können die letzten Interessierten noch bis 18 Uhr durch die Hallen wandern und mit Glück gegen nachmittag noch das eine oder andere Schnäppchen abgreifen. Wie auch im letzten Jahr ging es für mich am Samstag Richtung Essen. Und ich möchte den Blog mal nutzen, um meine eigenen Eindrücke kurz festzuhalten.

Bereits um 7 Uhr ging es aus dem Rhein-Main-Gebiet Richtung Essen, zusammen mit einem guten Freund. Die sonstigen Verdächtigen der Clique konnten dieses Jahr aus beruflichen und privaten Gründen leider nicht den Weg ins Ruhrgebiet antreten. Nach knapp 2,5 Stunden haben wir auch noch einen Parkplatz in entspannter Laufweite bekommen.

Wie üblich waren die Türen bereits offen, als wir gegen viertel vor 10 die Eingangshalle betreten haben. Überraschenderweise war sowohl morgens als auch gegen nachmittag das Menschenaufkommen doch recht entspannt (bin mal auf Besucherzahlen gespannt). Wie auch im letzten Jahr, in dem ich das erste Mal nicht an einem Donnerstag, sondern an einem Samstag gefahren bin, “wenig” los. Da die Stände größtenteils an den gleichen Stellen wie auch in den letzten Jahren standen war die Orientierung doch einfach. Trotzdem bin ich froh, dass ich mir wieder meine eigene Messekarte ausgedruckt habe, auf dem alles Wichtige markiert war. Wir haben den Tag über versucht, meine vorbereitete Liste “abzuarbeiten”. Immerhin ist es uns gelungen, an sechs Spieltischen Platz zu nehmen. Drei der Titel haben wir komplett bis zum Ende gespielt, die anderen drei lediglich angespielt (was im Normalfall mir auch langt).

Bevor ich nun zu den angespielten Titel komme ein paar Worte zu mir selbst. Meine Tante (möge es dir da oben gut gehen!) hat vor vielen, vielen Jahren den ersten Grundstein gelegt, in dem sie mir zu Weihnachten Die Siedler von Catan geschenkt hat (ich glaube, es war sogar direkt 1995). Seitdem bin ich begeisterter Spieler und Sammler von den unterschiedlichsten Titeln. Was mir wichtig ist: das Spiel muss mich mitnehmen. Das kann ein einfach gestricktes Spiel wie King of Tokyo sein oder auch ein größerer Brocken wie Terra Mystica. Ich brauche kein Spiel, das man erst 4 Stunden lang erklären und 20 mal gespielt haben muss, um da gut reinzukommen. Dazu fehlt mir leider die Zeit. Meist schaffe ich es nicht, öfters als 2-3 mal im Monat ein Spiel auf den Tisch zu bekommen.

Soweit. Kommen wir nun endlich zu den Testrunden:

New York 1901: Unser erstes Spiel an diesem Tag, gleich einen freien Platz bekommen (was sicher auch daran lag, dass sie über 10 Tische hatten). Hatte ich auf meiner Liste, im unteren Teil. Schönes Spiel, stabiles und hochwertiges Material. Lediglich die Figuren könnten etwas hochwertiger sein. Was uns direkt gefallen hat: die einfachen Regeln. Kein Spiel von riesiger Spieltiefe und auch kein abendfüllender Titel. Aber man hat sehr leicht den Einstieg gefunden. Und es hat von Anfang an Spaß gemacht. Auch längerfristig gesehen gibt es schon ein paar Stellen, wo man etwas taktieren kann. Auch wenn durch das Ziehen der Grundstückskarten doch auch das Glück mitspielt. Das Spiel an sich konnten wir (zu dritt) schnell runterspielen.

Gum Gum Machine: Nachdem wir (mal wieder) am Porta Nigra vorbeilaufen mussten, sind wir an einem freien Tisch bei Huch gelandet und haben Gum Gums hergestellt. Sehr amüsantes, kurzweiliges Spiel. Familienkost. Kein riesiger Anspruch. Aber es macht auch Spaß (auch wenn mir trotz des variablen Spielaufbaus die Langzeitmotivation fehlt). Sehe ich eher so als Absacker nach einem komplexen Spiel (in einer Erwachsenen-Runde) oder eben als Nachmittagsspiel mit Kindern.

Antarctica: Stand recht weit oben auf meiner Liste. Hat mich aber leider aber auch sehr enttäuscht. Beeindruckend ist die Menge an Spielmaterial. Die Thematik gefällt mir (die Antarktis ist noch recht unverbraucht). Die Spielmechanik an sich mit der sich bewegenden Sonne und den Schiffen ist nett. Aber was mir am Ende fehlt ist einfach die Übersicht. Mit jeder Runde kommt mehr Spielmaterial auf den Plan und das macht es am Ende echt schwierig sich zu orientieren. Man läuft immer wieder um den Spielplan. Und je nach Konstellation der Schiffe kann die Downtime auch sehr groß sein. Außerdem fehlt mir etwas die Interaktion mit den Mitspielern. Die wenigen Berührungspunkte, die man zu den anderen hat, reißen es nicht raus. Effektiv ein Solo-Spiel mit bis zu vier Spielern. Der Funken ist einfach nicht übergesprungen.

Haspelknecht: Hatte ich gar nicht auf meiner Liste. Haben wir spontan Platz genommen, weil es einen freien Tisch gab. Nach etwas holpriger Erklärung nur ein “Halbjahr” gespielt, da wir uns bereits bei Feuerland Spiele in die Liste eingetragen hatten und wir etwas in Zeitnot waren. Das Spielmaterial überzeugt, auch wenn es ein paar Design-Schnitzer gibt. Thematisch als auch spielmechanisch gefällt es mir: die Auswahl der verschiedenen Plättchen für die Aktionen, die Entwicklungsmöglichkeiten, generell der “Ablauf” eines Jahres (ich mag sowieso Spiele, die ein oder mehrere Jahre abbilden). Würde ich auf jeden Fall nochmal gerne in Ruhe spielen. Leider war es bereits ausverkauft.

Haus der Sonne: Sehr schönes Spielmaterial, einfache Regeln. Auch hier bin ich großer Fan der Optik. Und auch wenn das Spiel erstmal einfach aussieht, so kann man doch ziemlich gut taktieren und den Mitspieler in seinen Aktionen blockieren. In der Profi-Variante fällt auch die Glückskomponente (das Ziehen der Lava-Karten) weg, es kommt mehr Spieltiefe rein. Für 2 Spieler, aber habe ich direkt mitgenommen. Ein Kandidat für die Runde zu zweit zu Hause mit meiner Frau, die meist nur mir zuliebe spielt. Aber ich denke, es wir ihr gefallen.

Discoveries: Ich hatte letztes Jahr bereits Interesse an Lewis & Clark, auch wenn ich es immer noch nicht gespielt habe. Zumindest wollte ich mir die Würfel-Version anschauen. Und nachdem wir erneut keinen Platz bei Porta Nigra gefunden haben, sind wir hier noch auf zwei freie Plätze gestoßen. Es war eine schnelle Runde, die wir auch abbrechen mussten, weil leider das Ende der Messe erreicht war, aber ich glaube, dass dieses Spiel Potential hat. Die verschiedene Aktionen, die man mit den eigenen, den neutralen aus auch den fremden Würfeln auslösen kann, ist interessant. Auch hier, wie bei Haspelknecht, würde ich gerne mal eine zweite Runde in Ruhe starten. Vielleicht greife ich mal zu, wenn es die kommenden Woche mal günstig zu haben ist.

Übersprungen habe ich aus meiner Liste die Erweiterung zu Russian Railroads German Railroads sowie 7 Wonders: Duel, da ich beide vorher “blind” bei Buecher.de bestellt habe. Auch Mombasa und My Village von Pegasus Spiele habe ich links liegen lassen, da beide Titel ein guter Freund von mir bereits online bestellt hat und ich diese somit in ruhiger und entspannter Runde antesten kann.

Bei Porta Nigra haben wir, wie schön erwähnt, den Tag über immer wieder versucht, einen freien Platz zu erwischen, aber leider immer erfolglos. Steam Time haben wir erstmal hinten angestellt, nachdem uns auch die Optik nicht gefallen hat (zur “lahmen” Spielmechanik hatte ich die letzten Tage schon mal ein paar Testberichte gelesen). Sehr gerne hätte ich noch eine Runde Grand Austria Hotel von Lookout Games, Signorie und Nippon von What’s your Game, die alle drei unter den Top 5 der Fairplay-Liste sind, gespielt aber hier hat uns am Ende einfach die Zeit einen Strich durch die Rechnung gemacht. Auch Sapiens von Iello sah zumindest optisch recht ansprechend aus (ich mag einfach diesen Look!).

Am Ende bin ich mit lediglich einem gekauften Spiel (Haus der Sonne von Feuerland Spiele, zum guten Preis von 25 €) nach Hause gegangen. Dazu habe ich noch zwei Kickstarter-Spiele (Exoplanets und Karnivore Koala) eingesammelt. New York 1901 habe ich dann auf dem Heimweg noch online bestellt, da mir die Preisdifferenz von knapp 10 € dann doch etwas zu happig war, um es direkt mitzunehmen.

Alles in allem war es trotzdem ein sehr interessanter Tag, der mal wieder viel zu schnell rum gegangen ist.

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  1. Avatar von Steffen
    Steffen Gast
    20. Oktober 2015 7:36

    Schöner Messebericht, sowas kann auch gerne öfter kommen. Ein Vorschlag: Wie wär’s fürs nächste Mal zusätzlich mit Tipps zu Angeboten auf der Messe bzw. zu dort zu bekommenden Spielen mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis? Ich denke da an sowas wie den Super-Deal von Heidelberger. Vielleicht können da dann auch andere Leser schon am ersten Messetag etwas beitragen, in einer Arte Messe-Special?